DRK Aktuell 10. Ausgabe

Möbel in den Aufenthaltsräumen entfernt, damit Mindestabstände eingehalten werden konnten. Diverse Hygienekonzepte wurden erstellt und auch als Muster den Ortsvereinen zur Verfügung gestellt. Wie sahen die unterstützenden Vorbereitungen bei den ehrenamtlichen Kräften in der Kreis­ bereitschaft und im Katastrophenschutz aus? Stefan Betz: Im Appia-Rotkreuz-Forum wurde eine Einsatzzentrale durch die ehrenamtlichen Führungskräfte und Zugführer installiert. Umfang- reiche Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz der Katastrophenschutzzüge und der DRK-Helfer/ innen wurden getroffen. Turnusmäßig erfolgten Abfragen zur Einsatzbereitschaft der Helfer und entsprechende Meldungen an die Katastrophen- schutzbehörde, sowie den DRK Landesverband. Es erfolgte eine koordinierte Vorbereitung auf mögliche Einsatzszenarien unter Anleitung der Landesbereitschaftsleitung. Welche Auswirkungen/Konsequenzen hatten diese Maßnahmen finanziell für den Kreisver- band im ersten Halbjahr? Benjamin Heier: Sehr schnell war klar, dass die Auswirkungen des Lockdowns und die erforderli- chen Maßnahmen auch die Geschäftsbereiche nicht verschonen werden, die für den Kreisver- band von nennenswerter wirtschaftlicher Bedeu- tung sind. Durch entsprechende Simulationen war bereits Mitte März erkennbar, dass der Lockdown alleine im Kreisverband einen monatlichen Verlust von rund 50.000 € verursachen wird. Stellt man dieser Größenordnung das geplante Jahresergebnis von „nur“ 9.000 € gegenüber, wird deutlich, wie einschneidend der potenzielle wirtschaftliche Schaden ausfiel. Gleichzeitig ist jedoch hervorzu- heben, dass der Kreisverband derzeit über eine finanzielle Substanz verfügt, mit der auch ein mehrmonatiger Lockdown hätte bewältigt werden können. Eine akute existenzbedrohliche Lage hat- te sich zu keinem Zeitpunkt abgezeichnet. Im Rückblick lässt sich sagen, dass wir mit einem blauen Auge aus dem ersten Halbjahr herauska- men. Einerseits konnten wir in den Monaten Ja- nuar und Februar gute Ergebnisse erzielen; wir hatten also eine gute Ausgangsposition. Anderer- seits verschaffte uns die sukzessive Lockerung der Kontaktbeschränkungen die Möglichkeit, die einzelnen Geschäftsbereiche relativ zügig wieder hochzufahren. So bestand zur Jahresmitte „nur“ noch ein Verlust von rund 30.000 €. Im Rettungsdienst hingegen fielen die finanziellen Konsequenzen der Pandemie so drastisch aus, dass Handlungsbedarf bestand. Einerseits stiegen die Kosten – allem voran für die erforderliche Schutzausrüstung – aufgrund exorbitant gestie- gener Mengen und Preise ins schier Unermessli- che. Ich erinnere mich noch gut an die erschre- Benjamin Heier, kaufmännischer Leiter 5

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