Senioren Qualifizierte Personalgewinnung aus Marokko „Bei der Personalgewinnung kann man sich schon lange nicht mehr nur auf eine Strategie verlassen“ weiß Andreas Hohmann-Esch. Neben Anzeigenkampagnen, der eigenen Ausbildung von Pflegefachleuten und der Qualifizierung von Branchenfremden komme der Anwerbung von Bewerbern über eigene Mitarbeitende als Empfehlung eine wichtige Bedeutung zu, so der Einrichtungsleiter des Dörnigheimer KleeblattSeniorenzentrum. Auf diesem Weg kam nun auch die staatlich anerkannte Krankenschwester Sarah El Ouassini aus Marokko in die Maintaler Pflegeeinrichtung. Die 32-jährige ist in der Großstadt Fez im Norden des Landes aufgewachsen und hat dort nach dem Abitur eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und anschließend in einem Krankenhaus gearbeitet. „Die Ausbildung hat mein Vater für mich ausgesucht und die Arbeit hat mir sehr gut gefallen. Ich habe noch drei Schwestern, von denen zwei in Deutschland leben und eine in Spanien sowie einen Bruder in meinem Heimatland“ erzählt die junge Frau, die inzwischen recht gut Deutsch spricht. Die Empfehlung an das Dörnigheimer Kleeblatt und eine Ermunterung, sich hier zu bewerben, gab ihr ihre Schwester Dounia. Sie arbeitet als Pflegefachkraft auch im Dörnigheimer Haus und ist seit 20 Jahren in Deutschland. Sarah lebt inzwischen mit ihrer Schwester zusammen in Hanau, genießt momentan auch ihre Unabhängigkeit. „Mir macht die Arbeit mit den Senioren und Kolleginnen und Kollegen hier sehr viel Freude. Und ich freue mich auch, wieder etwas Neues zu lernen. Ich hatte das Gefühl, bei meiner Arbeit in Marokko auf der Stelle zu treten“ sagt El-Ouassini. Im Juni 2021 stellte sie sich bei Pflegedienstleiterin Nalan Arampatzi in Dörnigheim per Videokonferenz vor. „Das hat sehr gut funktioniert. Die fachlichen Kompetenzen haben gepasst. Und man hat gleich gemerkt, dass bei Sarah ein passender deutscher Wortschatz vorhanden war. So haben wir uns schnell entschieden“ erinnert sich Arampatzi. Man habe sich informiert, wie und wo sie ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung als Fachkraft im Gesundheitswesen machen könne. Schließlich dauerte der Vorgang doch länger als erhofft. El Ouassini kam im April 2022 hierher, nachdem sie noch zwei DeutschPrüfungen am Goethe-Institut in Rabat (Marokko) abgelegt hatte und begann erstmal in Teilzeit als Pfleghelferin im Kleeblatt Dörnigheim, bevor ihr Intensivkurs für die Kenntnisprüfung zur Anerkennung als Fachkraft im Gesundheitswesen bei der Agaplesion gAG in Frankfurt im Herbst schließlich begann. „Mitte Februar 2023 ist dann die Prüfung – praktisch und mündlich“ erläutert El Ouassini. Sie habe natürlich großen Respekt vor den Aufgaben, sei aber zuversichtlich. „Ich bin sehr froh, mich durch diese Qualifizierung weiter entwickeln zu können und freue mich auf meine weitere Arbeit im Dörnigheimer Kleeblatt“ meint die Krankenschwester und zukünftige Fachkraft im Gesundheitswesen. Und Andreas Esch ergänzt: „Wir freuen uns, Frau El Ouassini als Mitarbeiterin gewonnen zu haben. Das Anerkennungsverfahren einer außereuropäischen Qualifikation als Pflegefachkraft war allerdings neu für uns und wir konnten feststellen, dass es ein sehr langwieriges und umfangreiches Verfahren ist. Dieses macht es Arbeitgebern extrem schwer, Mitarbeitende im außereuropäischen Ausland zu gewinnen“ – eine Tatsache, die angesichts des hohen Fachkräftemangels absolut nicht zeitgemäß und stark verbesserungswürdig sei. Krankenschwester Sarah El Ouassini im Anerkennungsverfahren 12
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