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Herausforderungen und Verabschiedung
Kreisversammlung 2019 des DRK-Kreisverbandes Hanau im Jubiläumsjahr
Es ist inzwischen Tradition, dass die jährlichen Kreisversammlungen des DRK-Kreisverbandes Hanau im Wechsel bei einem seiner 14 Ortsvereine stattfinden. Diesmal war man in Langenselbold zu Gast, wo Kreisverbandsvorsitzende Susanne Simmler und der hiesige Ortsvereinsvorsitzende Gustav Schreiner die Kameradinnen und Kameraden sowie Ehrengäste in der Klosterberghalle begrüßen konnten. In ihrem Bericht ging Kreisvorsitzende Susanne Simmler auf die wichtigsten Entwicklungen im Kreisverband seit der letzten Sitzung im November 2018 ein - von den guten Abschlüssen in allen Mandanten, positiven Entwicklungen in den DRK-Kleiderläden, dem Hausnotruf und den „Kleeblatt“-DRK-Seniorenzentren in Maintal über die kommende Eröffnung der DRK-Kindertagesstätte „Kunterbunt“ in Langenselbold bis zu rückläufigen Mitgliederzahlen, steigenden Einsatzzahlen im Rettungsdienst und einem Rückblick auf das 150-jährige Jubiläumsjahr des DRK-Kreisverbandes Hanau in 2019.
Langenselbold sei auch deshalb für diese Kreisversammlung der passende Ort, da man hier nun im Dezember die erste DRK-Kindertagesstätte im Main-Kinzig-Kreis mit angeschlossenem Familienzentrum eröffnen werde, deren Träger das DRK-Hanau ist, erklärte Simmler in ihrer Begrüßung. Sie bedankte sich bei allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften für ihren kontinuierlichen Einsatz: für geleistete Dienste im Blutspende- und Sanitätsdienst, dem Katastrophenschutz, über die Sozialarbeit bis zu den Seniorenzentren. „Wir haben ein herausforderndes Jahr hinter uns“ stellte Simmler mit Blick auf die verschiedenen Anforderungen fest, denen sich der Kreisverband auch in Zukunft stellen werde nach den sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes und der Prämisse, dort zu helfen, wo Hilfe notwendig ist. Man sei zwar noch rund 8.000 Mitglieder stark, aber: „Es ist immer noch Platz bei uns!“ motivierte die Kreisvorsitzende. Die Zahl der Rettungseinsätze nehme hingegen stetig zu. Man habe die Vorhalterweiterungen bis dato umsetzen können, was aber für die Anfang 2020 geplante Erweiterung in Hanau und Langenselbold erstmal nicht möglich sei, da hier das zusätzliche entsprechend qualifizierte Personal fehle, so Simmler in ihrem folgenden Bericht. „Eine Umsetzung ist erst im Oktober 2020 möglich, wenn unsere Auszubildenden ihre Prüfungen zum Notfallsanitäter abgelegt haben“ erklärte die Vorsitzende. Auch Gustav Schreiner, seit wenigen Wochen DRK-Ortsvereinsvorsitzender in Langenselbold, stellte die Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung in den Fokus seiner Begrüßung als örtlicher Gastgeber. Die Jahresberichte der Abteilungen Sozialarbeit, Bergwacht, Jugendrotkreuz und Wasserwacht lagen den Delegierten in schriftlicher Form vor. Schatzmeister Nils Galle berichtete von einem positiven Jahresergebnis in allen Bereichen und Kreisgeschäftsführer Stefan Betz stellte mit zwei Präsentationen zum Einen die Baufortschritte der Kita in Langenselbold vor und erinnerte zum Anderen an die Aktivitäten im Rahmen des Jubiläumsjahres. Als weitere Beisitzerin im Kreisvorstand wurde im Laufe der Kreisversammlung Gudrun Schröter, Geschäftsführerin der DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“, gewählt und Ulrike Delhoughne übernimmt erneut und für die nächsten drei Jahre das Amt der Rechnungsprüferin.
Grußworte der Ehrengäste
Landrat Thorsten Stolz beglückwünschte den Kreisverband zur Erweiterung seiner Geschäftsfelder mit der anstehenden Eröffnung der neuen KiTa im Langenselbolder Baugebiet Niedertal III. Dies sei eine zukunftsorientierte Entscheidung. „Sie sind dem Main-Kinzig-Kreis auch im Rettungsdienst ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner, was wir im vergangenen Jahr bereits durch eine Beauftragung für weitere fünf Jahre zum Ausdruck gebracht haben“ sagte Stolz und bedankte sich beim Haupt- und Ehrenamt. „Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bewahren Sie sich vor allem eins: Das Helfen wollen und das Helfen können“ schloss der Landrat. Der DRK-Landesverband war durch Landesjustitiar Dr. Klaus Heuvels vertreten, der in seinen Grußworten unter anderem auf die Geschichte des Roten Kreuzes insbesondere in Hanau zurückblickte. 2018 hatte man beim Kreisverband gebührend einen der Gründer der weltweiten Rotkreuz-Bewegung, den aus der Brüder-Grimm-Stadt stammenden Dr. Louis Appia zu seinem 200.Geburtstag geehrt. Beim Kreisverband ist die Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement mit dem „Appia-Preis“ in Planung für 2020. SPD-Bundestagsabgeordneter Dr. Sascha Raabe würdigte ebenfalls die Verdienste des DRK-Hanau in allen Bereichen. Besonders stellte er seine unmissverständliche Haltung gegen jegliche verbale und tätliche Angriffe und Verunglimpfungen bei Einsätzen des Rettungsdienstes in den Vordergrund und erläuterte seinen „familiären“ Bezug zu Leistungen des DRK-Kreisverbandes. Seine Mutter sei mit einem DRK-Hausnotruf ausgestattet, was ihr und ihm ein sicheres Gefühl vermittle.
Ehrung und Verabschiedung von Kreisbereitschaftsleiter Kai Hirchenhein
Ein von Emotionen geprägter und bewegender Moment der diesjährigen Kreisversammlung war die Verabschiedung von Kreisbereitschaftsleiter Kai Hirchenhein, der dieses Ehrenamt 16 Jahre lang mit vollem Einsatz begleitet hat. In ihrer Laudatio gab Susanne Simmler einen Rückblick auf die Verdienste des langjährigen DRK-Mitglieds (seit 30 Jahren), der bereits im Alter von 13 Jahren zum DRK kam. So habe sich Hirchenhein unter anderem bei der Katastrophenschutz-Abdeckung in Frankfurt zur Fußballweltmeisterschaft 2006, beim Hessentag in Langenselbold 2009, beim Umzug des Kreisverbandes in die Johann-Carl-Koch-Straße 2012 und als „Campleitung“ 2015 in der Flüchtlingsunterkunft August-Schärttner-Halle engagiert. Außerdem habe er Großveranstaltungen wie das Hanauer Bürgerfest und den das Partyevent „Love Family Park“ als Einsatzleiter mit hohem Verantwortungsbewusstsein und Blick für das große Ganze unter Berücksichtigung des einzelnen Menschen betreut, fasste Simmler zusammen. 2014 erhielt Kai Hirchenhein die Kreisverdienstmedaille in Silber und 2015 dann diese Auszeichnung in Gold für seine besonderen Verdienste in der Flüchtlingsunterkunft. In Zukunft wird Hirchenhein dem Ehrenamt des DRK-Hanau als „Organisatorischer Leiter Rettungsdienst des Main-Kinzig-Kreis“ erhalten bleiben. Sein frei gewordener Posten konnte bislang allerdings nicht neu besetzt werden und wird vorerst von Patricia Köhler und Jeannette Karl, den beiden verbleibenden Mitgliedern der Kreisbereitschaftsleitung, übernommen.
Nach einem Dank der Kreisvorsitzenden auch an Hirchenheins Ehefrau feierten die anwesenden Delegierten der Ortsvereine und der Kreisvorstand ihren scheidenden Kreisbereitschaftsleiter mit stehenden Ovationen. In seinem Bericht für das vergangene Jahr dankte Hirchenhein seinen über 500 Helfern, die 2018 rund 45.000 ehrenamtliche Dienststunden geleistet haben wie auch seiner Frau für ihre Unterstützung und ihr Verständnis über all die Jahre. Nicht unerwähnt ließ er aber ebenso die Tatsache, dass 2018 erstmalig ehrenamtliche Helfer während ihrer Dienste angegriffen worden seien. „Hier müssen wir an alle appellieren, dass ein solches Verhalten gegenüber Einsatzkräften nicht zu tolerieren ist“ sagte Hirchenhein.
Von Andrea Pauly